Chancen und Risiken von CFDs

Beinahe jeder Mensch träumt auf irgendeine Art und Weise vom schnellen Geld. Da dies durch harte, mühsame Arbeit in der Regel nicht zu erreichen ist, versuchen viele ihr Glück im Spiel.

Chancen und Risiken von CFDs

Bei den allermeisten bleibt es glücklicherweise beim regelmäßigen Ankreuzen der samstäglichen Lottozahlen mit der vagen Hoffnung auf ein Leben im Luxus. Wieder andere versuchen ihr Glück beim Zocken an der Börse. Dies ist grundsätzlich nicht zu verurteilen, sofern das eingesetzte Kapital als Spielgeld betrachtet wird und ein möglicher Totalverlust keine weitergehenden Konsequenzen für den Anleger hat. In den letzten Jahren hat sich das sogenannten CFD Trading als Spielwiese für selbsternannte Börsenexperten etabliert. Durch die Vielzahl an Onlinebrokern und der Möglichkeit, schon mit geringem Kapital einzusteigen, wurde das CFD Trading quasi salonfähig.

Doch was versteht man überhaupt unter CFD Trading und wie lassen sich damit Gewinne erzielen? Zunächst einmal muss man verstehen, dass fast alle Kleinanleger und unerfahrene Börsenteilnehmer mit dem Handel von CFDs Geld verlieren. Die Zahlen schwanken hier zwischen 75 und 90 %. CFD Trading zählt damit zu den risikoreichsten Finanzgeschäften überhaupt und es sollte genauestens abgewogen werden, ob die Bereitschaft, einen Totalverlust zu erleiden, gegeben ist. CFD bedeutet "Contract for difference" und zählt zu den sogenannten Finanzderivaten. Derivate sind Wertpapiere, deren Kurse an die Kursentwicklung eines bestimmten Basiswertes gekoppelt sind. Als Basiswerte kommen sowohl Aktien, als auch Rohstoffe wie Öl oder Kaffee in Frage.

Der größte Vorteil von CFDs ist die Tatsache, dass aufgrund der sogenannten Margin nur ein Bruchteil (z.B. 10 %) des Kapitals investiert werden muss als für den Erwerb des Basiswertes erforderlich wäre. Dennoch kann der Gewinn in gleicher Höhe vereinnahmt werden. Ein Rechenbeispiel: Der Wert einer Aktie beträgt 100 Euro. Wenn ein Anleger davon 100 Stück erwerben möchte, sind 10.000 Euro notwendig. Bei einem Kursanstieg auf 105 Euro beträgt sein Kursgewinn demnach 500 Euro oder 5 %. Erwirbt dieser Anleger dagegen 100 CFDs auf diese Aktie mit einer Margin von 10 %, so muss er nicht 10.000 Euro sondern nur 1.000 Euro aufwenden, kann jedoch auch die 5 Euro Kursgewinn pro Aktie für sich verbuchen. Seine Rendite beträgt also 50 %.

Dementsprechend hoch liegt aber natürlich das Risiko. Ein 5 % Rückgang der Aktie bedeutet in dem Fall einen 50 % Verlust des CFDs. Doch das ist noch nicht alles. Zwar sind CFDs im Gegensatz zu Optionsscheinen, die ein terminliches Verfallsdatum aufweisen, zeitlich unbefristet, jedoch hat der Anleger von CFDs nicht wie bei einer Aktie die Chance, temporäre Kursverluste auszusitzen und auf künftige Gewinne zu hoffen, sondern muss den Kursverlust realisieren, da die offene Position sofort geschlossen wird, sofern keine zusätzliche Sicherheitsleistung hinterlegt wird.

Durch diese immense Hebelwirkung der CFDs besteht also sogar ein Verlustrisiko über den Totalverlust des eingesetzten Kapitals hinaus, sofern der Broker eine Nachschusspflicht nicht explizit ausschließt. In unserem obigen Fall hätte also ein Kursverlust der Aktie von 20 % einen 200 % Verlust bei den CFDs zur Folge. Er müsste also zu seinen eingesetzten 1.000 Euro noch einmal 1.000 Euro nachinvestieren, um die Position glattzustellen. Daher sollten stets Broker gewählt werden, die einen Verzicht auf die Nachschusspflicht erklären, damit zumindest dieses Risiko ausgeschaltet wird.

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