Günstig kochen auf Freizeiten und Zeltlagern

Kindergarten, Fußballverein, Kirchengemeinde, Kegelclub oder Jugendgruppe – wer gerne kocht, wird unter Umständen früher oder später gefragt, auf einer Freizeit oder einem Zeltlager für eine große Gruppe zu kochen. Doch wie kalkuliert man Essen und Getränke für große Gruppen? Wie lässt sich mit etwas Vorbereitung Geld sparen? Wir geben Tipps für günstiges Essen für viele Personen.

Günstig kochen auf Freizeiten und Zeltlagern

Die Planung

Wenn Sie sich dazu bereit erklärt haben, für eine Gruppe zu kochen, erfragen Sie rechtzeitig etwa 2 Wochen vor Veranstaltungsbeginn – nur dann sind die Anmeldezahlen relativ final - folgende Fakten:

  • Genaue Termine An- und Abreise
  • Veranstaltungsort, ggf. Bedingungen vor Ort
  • Wie viele Personen nehmen teil?
  • Wie viele sind davon Erwachsene, wie viele Kinder?
  • Programmablauf für genaue Essenszeiten, ggf. werden Lunchpakete statt einer Mahlzeit vor Ort benötigt
  • Gibt es Ernährungsbesonderheiten (Veganer, Vegetarier, etc.) oder Nahrungsunverträglichkeiten?
  • Gibt es ein Motto oder einen Festabend, das/den die Küche berücksichtigen muss?
  • Welche besonderen Erwartungen werden an das Küchenteam gestellt (z.B. Mitternachtssnack)?
  • Gibt es Geburtstagskinder während der Veranstaltung?

Mit dieser Checkliste sollten Sie die wichtigsten Rahmenbedingungen für die Planung der Speisefolge sowie der Mengenangaben geschaffen haben. Bestehen keine besonderen Wünsche an Gerichten seitens der Organisatoren, können Sie mit der Auswahl der Gerichte beginnen. Wir stellen eine Auswahl fleischloser und fleischreicher Gerichte vor, die sich in der Zubereitung für Viele bewährt haben und sich ggf. bei Ernährungsbesonderheiten auch abwandeln lassen.

  • Milchreis mit Zimt und Zucker
  • Grießbrei mit Fruchtcocktail
  • Kaiserschmarrn
  • Kürbissuppe
  • Nudelsuppe
  • Kartoffelsuppe
  • Lauch-Hackfleisch-Suppe
  • Karotten-Kartoffel-Eintopf mit Würstchen
  • Kartoffeln mit Quark
  • Toast Hawaii
  • Gulasch
  • Chili con/sin Carne
  • Mexikanische Reispfanne
  • Putengeschnetzeltes mit Reis
  • Selbstgemachte Burger
  • Schnitzel mit Kartoffelsalat
  • Nudeln mit Bolognese/Tomatensauce
  • Nudeln mit Pilzrahmsauce
  • Käsespätzle
  • Gefüllte Pfannkuchen (süß oder pikant)

Spartipp: Auch wenn Sie zuhause nur selten zweimal warm essen – für große Gruppen lässt sich mit einer einfachen warmen Mahlzeit mehr Geld sparen als bei einer kalten Brotzeit, die häufig aus mehreren Einzelzutaten besteht! Wie Sie sehen, ist die Sättigungszutat entweder Mehl, Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Diese Zutaten schmecken fast jedem und sind günstig im Einkauf und einfach in der Lagerung.

Der Einkauf

Wenn Sie die Möglichkeit haben, versuchen Sie den Großteil der benötigten Lebensmittel auf einmal einzukaufen, damit Sie nicht erneute Zeit und Aufwand aufwenden müssen, um Zutaten nachzukaufen. Eine Ausnahme sind Lebensmittel, die nicht lange (wie frisches Hackfleisch) oder eventuell aufgrund fehlender Kühlmöglichkeiten nicht richtig gelagert werden können (z.B. auf einem Zeltlager).

Informieren Sie sich rechtzeitig über Einkaufsmöglichkeiten und Öffnungszeiten vor Ort: Welche Discounter sind vorhanden? Gibt es Landwirte, bei denen günstig Eier, Milch, Kartoffeln oder Äpfel gekauft werden können? Bei vielen Personen müssen auch große Brot- oder Fleischbestellungen rechtzeitig bei den Betrieben angekündigt werden. Lassen Sie sich, wenn möglich, das frische Brot und Fleisch täglich liefern. Bei ausreichend Abnahmemengen entstehen meist keine zusätzlichen Kosten – Sie sparen sich Zeit und Geld!

Je mehr Erfahrung Sie beim Kochen für viele Menschen haben, desto leichter wird es – vor allem, wenn Sie auf die Gewohnheiten der Gruppe zurückgreifen können.

Als Faustregel bei Familien und oder Gruppen mit Kindern und jungen Erwachsenen gilt: zwei Kinder bis 14 Jahre können als ein Erwachsener kalkuliert werden. Als Beilage zu Fleischgerichten können Sie mit ca. 125g Nudeln oder 150g Kartoffeln rechnen, bei Nudeln mit Sauce eher 150g bzw. Reis ca. 70g. Berechnen Sie mit dieser Faustregel ihre Einkaufsmengen und halten Sie sich daran, auch wenn Sie beim Kochen (z.B. von Reis, der das Doppelte seines Gewichtes an Flüssigkeit aufnimmt) immer wieder das Gefühl haben werden, zu wenig eingeplant zu haben. Verfallen Sie aber nicht in Panik, sondern passen Sie nach 1-2 Tagen Ihre Mengenplanung lieber den tatsächlichen Bedürfnissen an. So wird bei kaltem Wetter, körperlicher Arbeit und Aufenthalt an der frischen Luft tendenziell mehr gegessen als im Umkehrschluss. Zur Sicherheit können Sie immer haltbares Brot wie Pumpernickel, Kekse oder frisches Obst bevorraten und ausgeben, wenn ein Gericht einmal nicht ausreicht.

Und natürlich: Je besser es schmeckt, desto mehr wird auch gegessen!

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Lagerung und Hygiene

Um Geld beim Kochen zu sparen, ist es besonders wichtig, dass alle Lebensmittel richtig und hygienisch gelagert werden. So verhindern Sie, dass Lebensmittel verderben und Sie bares Geld wegwerfen müssen. Achten Sie immer auf ausreichende persönliche Hygiene sowie die Sauberkeit in der Küche. Dazu gehört neben ständigen Händewaschen und die Desinfektion von Arbeitsflächen und –geräten. Hier ist das Geld für ausreichend Reinigungsmittel richtig und gut investiert!

Das Kochen vor Ort

Beim Frühstück können Sie variieren – es muss nicht jeden Tag gekochte Eier geben. Bieten Sie einmal nur ein süßes Frühstück mit frischem Obst, Müsli und Porridge an, an einem anderen Tag gibt es Wurst und Käse mit frischem Rührei.

Frisches Brot oder ein Salat ergänzen jedes Gericht, müssen aber nicht bei jeder Mahlzeit eingeplant werden. Verzichten Sie zum Beispiel auf einen Salat, wenn Sie zu dem Gericht Pudding oder Fruchtquark als Nachtisch servieren möchten.

Für eine gesunde Ernährung ist Obst wichtig! Hier empfiehlt es sich, den ganzen Tag über einen Obstkorb anzubieten – mit heimischen Äpfeln und Birnen, saisonal Pflaumen oder Kirschen vom Bauern aus der Region haben Sie eine schöne Auswahl und sparen Geld gegenüber exotischem Obst.

Bei Getränken stellt sich die Frage, ob die Küche überhaupt für die Getränke der Teilnehmer verantwortlich ist. Falls ja, bieten sich Thermotöpfe mit Ausguss an, in denen Saftschorlen, mit Sirup versetztes Wasser oder Tees – kalt oder warm angeboten werden. Kalte Tees werden idealerweise als Konzentrat zubereitet: Energieschonend wird nur ca. 1 Liter Wasser aufgekocht und damit der komplette Bedarf an Teebeuteln überbrüht. Nach der Ziehzeit das Konzentrat mit kaltem Wasser auffüllen. Wichtig: Reinigen sie den Getränketopf täglich vor dem Wiederauffüllen gründlich!

Resteverwertung

Bei richtiger Lagerung lassen sich Reste entweder aufgewärmt noch einmal zusätzlich anbieten oder weiterverwerten. Achten Sie darauf, dass Gekochtes vollständig abkühlt, bevor Sie die Reste abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Mit anderen Resten können Sie kreativ werden – übrig gebliebenes Rührei kann in die Masse für Hackbraten oder Burger-Patties, Nudeln zu Nudelsalat oder ein Rest Suppe als Würzbasis für das nächste Gericht verwertet werden.

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