Mit den richtigen Anlageprodukten der Inflation trotzen und bares Geld sparen

Der Finanzmarkt in Europa reagiert stark auf wirtschaftliche Veränderungen, was für Kreditnehmer und Schuldner positiv, für Anleger und Sparer aber durchaus auch als negativ zu werten ist. Immerhin wird es schwieriger, das Geld tatsächlich sicher anzulegen und sein Vermögen vor der Inflation zu schützen. Doch mit den richtigen Maßnahmen und Weitblick gibt es nach wie vor Optionen, sein Erspartes gut anzulegen und zu vermehren.

Mit den richtigen Anlageprodukten der Inflation trotzen und bares Geld sparen

Inflation und Deflation – Schreckgespenst der Finanzinstitute

Bedenken aufgrund der Inflation gab es schon lange, die Angst vor fallenden Preisen freute meist nur Konsumenten, die die Tragweite dieser Entwicklung nicht immer von allen Seiten beleuchteten. Doch plötzlich tauchte das umgekehrte Thema auf, die Deflation war in aller Munde. Immerhin gibt es Gerüchte, dass die Europäische Zentralbank über negative Zinsen nachdenkt und einige Bankinstitute in Deutschland deren Einführung bereits planten.

Anleger werden so eiskalt erwischt, denn Rezepte für die Inflation sind durchaus bekannt und haben sich bewährt – doch wie reagiert man auf die Deflation? In erster Linie dadurch, dass man sich an die Fakten hält. Diese gehen eindeutig in die Richtung, dass die Überschuldungskrise der letzten Jahre weltweit noch längst nicht überstanden ist. Weder Japan noch die USA oder die EU haben ihre nahezu erdrückenden Schuldenberge bis dato abgebaut. Damit bleibt das Zinsniveau der Habenzinsen weiterhin im historischen Tief, wobei ein Ansteigen auf lange Sicht quasi ausgeschlossen bleibt. Denn das ist derzeit und auf absehbare Zeit nicht leistbar.

Ein weiterer Faktor, der die Erträge auf Anlagen und Erspartes beeinträchtigt, ist die Tatsache, dass es hier eine hohe Steuerbelastung gibt. Immerhin betragen diese 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag, womit der ohnehin kleine Gewinn festverzinslicher Produkte weiter geschmälert wird. Was also tun, um tatsächlich im Endeffekt mehr auf dem Konto oder der Habenseite zu haben?

Möglichkeiten von Investitionen gibt es viele, aber welche Anlageprodukte werden sich in Zukunft langfristig lohnen?

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Aktien sind probates Anlagemittel

Auch wenn der Ruf nicht der Beste ist, sind Aktien nach wie vor ein bewährtes Anlageprodukt. Doch Investoren sollten hier genau hinsehen und auf unterschiedliche Faktoren achten. Entscheidend sind unter anderem:

  • Mindestens vier Prozent Ertrag
  • Niedrige Depotkosten
  • Breite Streuung
  • Ständige Kontrolle der Anlage
  • Fachkenntnis und hohes Interesse an der börsennotierten Entwicklung
  • Währungsrisiko durch Investition in Euro-Aktien ausschließen

Wer in Aktien anlegen möchte, sollte darauf achten, dass es hier mindestens vier Prozent Ertrag nach Abzug der Gebühren wie zum Beispiel Depotkosten und jährliche Verwaltungsgebühr gibt. Denn davon muss noch knapp ein Viertel, exakt 26,375 Prozent Steuern an das Finanzamt gezahlt werden. Die verbliebenen drei Prozent dienen weitgehend dazu, die Inflation abzudecken, die erwartungsgemäß in den nächsten Jahren auf bis zu 3 Prozent ansteigen wird. Tritt dieser Fall ein, erhält ein Anleger zwar satte vier Prozent Gutschrift auf sein Aktiendepot, doch real bleibt davon nichts übrig.

Tages- und Festgeld als Alternative

Immer wieder ist die Rede von lukrativen Anlagen in Tagesgeldkonten. Dies hat vor allem den Vorteil, dass man sehr kurzfristig auf die Entwicklungen auf dem Markt reagieren kann, das heißt bei Kursabfällen oder Minderungen bei der Verzinsung kann man das Konto rasch auflösen und in andere Anlageformen investieren. Der Nachteil liegt eindeutig darin, dass bei kurzfristigen Verfügbarkeiten die Erträge nie so hoch sind wie bei langfristig angesetzten Investitionen.  

Anlage in Edelmetallen

Für viele Anleger hat die Anlage in Edelmetalle, allen voran Gold, längst Tradition. Auch wenn manche Experten derzeit eher wenig Ertragsmöglichkeiten darin sehen, sollte man sich die Aussage von Chris Hyzy, dem Managing Director von U.S.Trust zu Herzen nehmen, wonach „man für Gold eben einfach einen langen Atem haben sollte“. Über kurz oder lang rentiert sich diese Anlageform nämlich, vor allem dann wenn sich die Teuerung beschleunigt. Dazu kommt die Tatsache, dass Gold immer eine gute Absicherung geboten hat, um sich gegen einen fallenden Dollarkurs abzusichern.

Goldinvestment hat viele Gesichter, denn neben
o    Goldbarren
o    Goldmünzen
o    Goldschmuck
sind es vor allem Gold-EFTs, in die investiert werden sollte. Hier gibt es neben dem Trend, in dem sich der Rohstoff selbst entwickelt, interessante Optionen für Zugewinne, da es sich bei diesem Anlageprodukt um eines handelt, bei dem viele Faktoren die Kurse beeinträchtigen und zwar ganz ähnlich wie bei Aktien. Trotzdem sollten die teilweise mahnenden Worte der Experten diesbezüglich aber nicht ignoriert werden, darüber berichtete N-TV beispielsweise bereits schon 2013 in einem ausführlichen Beitrag.

Neben Gold erfreut sich Kupfer wachsender Aufmerksamkeit, wenn es darum geht, sein Vermögen gewinnbringend und vor der Inflation geschützt anzulegen. Hier kann vor allem in letzter Zeit ein deutlicher Zugewinn beobachtet werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass man nicht sein gesamtes Kapital in ein einziges Edelmetall investiert. Experten empfehlen eine Streuung von 10 Prozent Kapital in Gold und den Rest in Kupfer, Silber und Platin.

Damit ist das nächste Edelmetall angesprochen, das derzeit einen Aufwärtstrend erkennen lässt und dementsprechend lukrativ für Anleger ist. Da Silber nicht nur für Investoren oder die Schmuckbranche, sondern zunehmend für industrielle Anwendungen herangezogen wird, steigt naturgemäß die Nachfrage. Folgende Eigenschaften machen es unter anderem so begehrt:

-    Hohe Leitfähigkeit
-    Antibakterielle Eigenschaft
-    Reflektierendes Verhalten
-    Thermische Reaktionen

Es ist zu erwarten, dass die industrielle Nachfrage in den kommenden Jahren um bis zu vier Prozent zunimmt, womit dies zusammen mit der steigenden Kaufbereitschaft für Silbermünzen und -barren den Silberpreis langfristig in die Höhe treiben könnte.

Immobilien – empfehlenswertes Anlageprodukt

Wer sich umhört, wie ein Vermögen gut und sicher angelegt werden kann, erhält oft die Antwort, dass er Immobilien kaufen solle. Doch diese Ansicht hat sich in letzter Zeit etwas verändert, nicht zuletzt durch das Aufplatzen der Immobilienblase in Südeuropa in der jüngeren Vergangenheit (mehr zur damaligen Lage beispielsweise hier). Klar ist, dass es nach wie vor gute Möglichkeiten gibt, sinnvoll in dieses Investment einzusteigen. Im Fokus stehen Anlageobjekte, die

-    in einer guten Lage sind
-    modernste technische Standards aufweisen
-    energiesparende oder nachhaltige Energieformen umsetzen
-    geringe laufende Kosten verursachen

Wer auf diese Eigenschaften beim Kauf der Immobilie achtet, kann hier durchaus gute Renditen erzeugen und schützt sein Vermögen definitiv vor Wertverlust.

 

Auch Anleger setzen auf Kreativität

Neben diesen Anlageformen gibt es noch eine ganze Reihe an weiteren interessanten Alternativen, seien es Infrastrukturfonds, Unternehmensanleihen oder Aktien mit Ausschüttungen. Auch hier lohnt sich ein genauerer Blick und Vergleich der Möglichkeiten, der unter inflation-deutschland.de bereits umfassend besprochen wird. Darüber hinaus lohnt es sich allerdings auch, als Anleger auf Kreativität zu setzen, dies gilt insbesondere zu Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Entwicklungen, wie es derzeit in Europa der Fall ist. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Investition in hochwertigen, edlen Schmuck? Edelsteine wie Diamanten zählen zu den Anlageformen, die erwiesenermaßen von der Inflation in der Vergangenheit verschont geblieben sind. Zudem steigern sie das Lebensgefühl und werten optisch die Gegenwart auf. Auch Oldtimer oder teure Uhren erfreuen sich steigender Beliebtheit in Sachen inflationssicherer Nachfrage. In jedem Fall wichtig – stets am Ball bleiben und aktuelle Entwicklungen möglichst gut im Blick haben.

Bild 1: 72423908 - Types of Charts © Kurt Kleemann
Bild 2: 26146036 – Gold © Luftbildfotograf
Bild 3: 83030268 - Haus auf Eurostücken als Säulen © grafikplusfoto

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